Die Ressourcen sind (fast) verbraucht

Jedes Jahr aufs Neue hängt dieser Tag wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen. Es ist der Tag, der uns mehr als bildlich vor Augen führt, dass wir uns auf unserer eigenen Party benehmen wie Sau. Denn wir haben bereits das ganze Bier leer getrunken und das Buffet aufgegessen, bevor überhaupt alle Partygäste erschienen sind.

Natürlich geht es hier nicht um Bier, nicht nur, es geht um ALLES. Der Earth Overshoot Day, oder Weltüberlastungstag, bemisst den Tag im Jahr, an dem die weltweiten Ressourcen für ein Jahr ausgeschöpft sind.

Endliche Rohstoffe verschwinden

Aber noch mal etwas genauer. Nachwachsende Ressourcen sind ja nur dann nachwachsend, wenn sie auch genügend Zeit und ausreichend Platz haben, um nachzuwachsen. Wir erleben das sehr anschaulich, wenn alter Baumbestand gefällt wird, um eine schicke Neubausiedlung zu bauen. Natürlich ist dann auch hier die Anpflanzung neuer Bäume vorgesehen. Schatten spenden und Verdunstungskälte erzeugen werden sie aber noch lange nicht.

In wenigen Stunden machen wir aus einem Baum Klopapier bis wieder so ein Baum nachgewachsen ist, vergehen Jahrzehnte.

Die besagte Initiative bemisst, wie viele Ressourcen in einem Jahr auf unserem Planeten nachwachsen können. Dazugehören Bäume für Papier, Möbel, Baustoffe, Aktenordner und Küchenrollen, aber auch Palmöl für Nutella, Treibstoff und Co., Mais für die Tiermast und Biokunststoff, überhaupt alle unsere Lebensmittel, Tabak, Baumwolle und Fisch.

Und nun bemisst der Earth Overshoot Day unseren Ressourcenverbrauch und damit den Tag im Jahr, an dem alle diese Ressourcen nicht mehr aus in einem Jahr nachwachsenden Rohstoffen gedeckt werden können.

Heute ist dieser Stichtag. Fällt euch was auf? Es ist erst der 29. Juli und die Hälfte des Jahres kommt noch.

Was ist mit der restlichen Hälfte?

Ab morgen leben wir auf Pump. Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als uns in einem Jahr zustehen. Wir fällen mehr Bäume, als nachwachsen können. Und so muss auch der, ach so wichtige, Regenwald dran glauben. Wir ziehen mehr Nährstoffe aus der Erde, als sich regenerieren können und senken damit sukzessive die Fruchtbarkeit unserer überlebenswichtigen Böden, wir reduzieren den Fischbestand kontinuierlich. Und wir fördern fossile Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas.

Welchen Platz nimmt Deutschland ein?

Auf dieser Seite ist zudem sehr plakativ aufgeführt, welche Rolle die einzelnen Länder einnehmen. Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, so wäre der Tag in diesem Jahr bereits am 5. Mai. Damit sind wir noch nicht einmal die größten Verschwender. Katar kommt beispielsweise bereits am 9. Februar an seine Grenzen. Würden wir alle leben wie die Indonesier, so kämen wir immerhin noch bis zum 18. Dezember mit den Ressourcen aus.

Was können wir tun?

Vor allem können wir verstehen, dass unsere Aufgabe nicht nur darin besteht, Kunststoff einzusparen, sondern den Verbrauch sämtlicher Ressourcen, und gerade auch der nachwachsenden, zu reduzieren, denn über kurz oder lang, werden uns nur noch diese bleiben.

Das macht deutlich, dass es eben schon darauf ankommt, die Serviette zu vermeiden, auch wenn sie kostenfrei ist, dass auch die Papiertüte beim Bäcker unnötig ist und das werbetragende Papierbanderolen um ein Eishörnchen keine Banalität sind, sondern einfach grausame, vermeidbare Ressourcenverschwendung. Du glaubst, das ist alles Kleinkram? Eine Serviette ist das vielleicht, aber bedenke mal all die Servietten, die täglich genutzt werden. So summieren sich die Anzahl der verbrauchten Kaffeebecher alleine in Deutschland in jeder Stunde auf 320.000 Stück*(Deutsche Umwelthilfe). Und aus den 1,25 kg Müll, die statistisch jeder von uns an jedem Tag hinterlässt werden in einem Jahr 455 kg und bundesweit 37,8 Millionen Tonnen. Das ist dann schon keine Kleinigkeit mehr. (Statistisches Bundesamt 2018 enthält Restmüll, Bioabfälle, Wertstoffe und Sperrmüll) Und all diese Rohstoffe, die wir dort wegschmeißen, müssen irgendwo herkommen. Und sie kommen, aus dem Meer, von den Feldern, aus der Erde, aus dem Wald …

Außerdem ist uns ein großes Anliegen, auch im Bereich der Ernährung, unseren Fußabdruck zu verringern. Hierzu gehören die großen Klassiker: Weniger Tierprodukte, regional, saisonal, Bio (noch besser Bioland, Naturland und Demeter), die Vermeidung von Verpackungen und Palmöl sowie keine Verschwendung von Lebensmitteln.

Den ökologischen Fußabdruck verringern

Natürlich gibt es noch viele andere Baustellen, die zu einem übermäßigen Ressourcenverbrauch führen. Unsere Kernkompetenz ist es, die Verschwendung durch Müll und Ernährungsweisen zu minimieren. Deshalb beschäftigen wir uns tagtäglich damit, welche Alternativen zu Einwegprodukten, die immer wieder neu produziert werden müssen, wir bei Tante Olga anbieten können. Sei es die Küchenrolle, die Windel (enthält neben nachwachsenden Rohstoffen auch Erdöl) und auch das Klopapier.

Und deshalb führen wir bei uns ausschließlich biologisch angebaute Lebensmittel, deshalb versuchen wir bei verarbeiteten Produkten, solche ohne Tierprodukte auszuwählen, deshalb haben wir nur europäischen Reis und keinen importierten Rohrzucker im Sortiment, und deshalb gibt es bei uns statt der kanadischen Belugalinse, die französische Grüne Linse.

Wenn du mehr über solche ressourcenschonenden Alternativen wissen willst, kannst du meinen Blog oder unseren Onlineshop durchstöbern oder natürlich auch in einen unserer Tante Olga Läden kommen und dich beraten lassen.

Was tust du, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern?

Foto: pixabay/pixundfertig

Bis zum nächsten Mal
Eure Olga